10. Nachwuchsarbeit
Wenn ein wenig Routine in eurem Treffalltag herrscht, solltet ihr auch immer im Blick haben, dass ihr irgendwann vielleicht einmal zu alt werdet, um euch zu engagieren bzw. wegen Studium oder Beruf keine Zeit mehr habt.
Dann ist es schön, wenn der Club, in den ihr so viel Arbeit und Herzblut gesteckt habt nicht einfach geschlossen wird, sondern eine junge Generation am Start ist, in deren Hände ihr die Räume guten Gewissens übergeben könnt.
In vielen Jugendclubs gibt es auch immer mal wieder Anlässe zu denen Ehemalige vorbei schauen. Dann werden alte Geschichten ausgepackt und man tauscht sich aus.
Ziel sollte also sein, früh genug jüngere Leute für euren Jugendclub zu begeistern, damit diese auch noch von euch lernen und den Betrieb irgendwann übernehmen können.
Dazu solltet ihr schon früh im Ort und in eurem Umfeld nach jungen Menschen suchen, falls diese nicht von selbst zu euch kommen.
Sich für den Jugendclub zu interessieren heißt zunächst einmal nur ihn zu besuchen und die Angebote wahrzunehmen. Ihr solltet niemanden überfordern.
Junge Leute, die regelmäßig vorbei kommen, könnt ihr dann im nächsten Schritt auch ein bisschen einbinden. Das heißt sie auch mal zu fragen, ob sie euch bei etwas helfen und zur Hand gehen wollen. Nach und nach könnt ihr ihnen dann auch mal anbieten Aufgaben, die sie interessieren eigenverantwortlich zu übernehmen. Ladet sie auf eure Vollversammlung ein, oder fügt sie zur Whatsapp Gruppe hinzu. Fragt sie nach ihrer Meinung und macht ihnen klar, dass sie im selbstverwalteten Jugendclub auch mitreden dürfen!
Am besten fragt ihr euch, warum ihr damals zum Jugendclub gekommen seid und vermittelt jungen BesucherInnen warum es sich lohnt mitzumachen.
Falls ihr niemanden findet, nicht verzweifeln!
Oft denken die Aktiven im Jugendclub, dass es in ihrem Ort keine jungen Leute gibt, oder sie schon alle erreicht und eingeladen haben, aber niemand Interesse hatte.
Das ist oft ein Trugschluss.
Versucht verschiedene Kanäle und probiert auch mal was Neues aus. Veranstaltet z.B. eine Party oder einen Tag der offenen Tür, zu dem ihr schriftlich alle EinwohnerInnen zwischen 14 und 20 Jahren einladet. Über das Melderegister eurer Gemeinde könnt ihr in der Regel an diese Adressen kommen, wenn ihr gut begründen könnt, dass dies einem gemeinnützigen Zweck dient.
Unterschätzt auch nicht, wie wichtig das Ansehen eures Jugendclubs bei Eltern ist, wenn es um Nachwuchs geht. Habt ihr den Ruf eines schmuddeligen Kellerlochs, in dem viel Alkohol getrunken wird, werden Eltern ungern ihre Kids ermutigen mal bei euch reinzuschauen. In dem Fall, solltet ihr durch Öffentlichkeitsarbeit oder einen Tag der offenen Tür versuchen auch den Älteren im Ort zu vermitteln, was alles im Jugendclub passiert und dass so manches Vorurteil vielleicht gar nicht zutrifft.
Jetzt geht’s zu den Finanzen!