Weihnachtsmarkt, Clubfahrt nach München, Rock im Saal, drei Tage Kerb, Tower Vibration Disko, Dorffest, „Sonderkommando Weiherreinigung“, Maiwanderung, Fetter Donnerstag Partymarathon und Clubabend sowieso. Schaut man auf die Facebookseite des Jugendclub Ommersheim, fragt man sich, wie ein solches Programm in einem doch überschaubaren Ort zu stemmen ist.

ERFOLGSREZEPTE:

Beim Besuch des Clubs weiht uns der Vorstand in ihr Erfolgsrezept ein: Zuallererst braucht man natürlich ein aktives und motiviertes Team. Von über 100 Vereinsmitgliedern zählen ca. 30 zu den Aktiven im Jugendclub Ommersheim. Das braucht es auch, um die vielen großen und arbeitsintensiven Veranstaltungen zu stemmen, die eingangs aufgelistet sind. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis: Innerhalb des Teams benötigt man breit aufgestellte Kompetenzen. Handwerklich Begabte, Organisationstalente und Leute, die einfach gut motivieren können fallen den Ommersheimern direkt als wichtige Rollen ein. Motivation scheint sowieso ein wichtiges Thema zu sein. In Ommersheim werden deswegen auch mal Helferfeste veranstaltet oder es gibt das ein oder andere Freigetränk. Letztendlich, so wird uns versichert, ist die größte Motivation natürlich festzustellen, dass der Club wieder einmal ein super Event auf die Beine gestellt hat.

ZUSTÄNDIGKEITEN UND KOMMUNIKATION

Was sie im Laufe der Zeit auch gelernt haben ist, dass es ihnen und ihren Projekten gut tut, klare Zuständigkeiten zu verteilen, weil so jedeR weiß, was er oder sie zu tun hat und dafür auch Verantwortung übernimmt.
Natürlich gibt es trotzdem auch mal Zoff. Dafür haben die Jugendlichen aber auch ihre Lösungen. Sie erklären uns, dass ein Streit bei ihnen meistens dadurch geklärt werden kann, dass sie sich alle zusammensetzen und darüber reden. Festgestellt haben sie auch, dass die Kommunikation über Whatsapp und Co. sehr anfällig ist für Missverständnisse und Fehlinterpretationen, die einen Streit nur zusätzlich eskalieren lassen. Sie versuchen daher so schnell es geht ein klärendes Gespräch im Jugendclub zu suchen, statt auf getippte Kurznachrichten zu setzen.
Wichtig für ihre Arbeit finden die Ommersheimer aber auch die Kommunikation nach außen. So setzen sie auf einen direkten, persönlichen Kontakt zu ihren Nachbarn, informieren an der Haustür über bevorstehende Events, oder verteilen sogar Blumen in der Nachbarschaft. So konnten sie schon den einen oder anderen Kritiker auf ihre Seite ziehen.
Doch nicht nur die direkte Nachbarschaft will auf dem Laufenden gehalten werden. Die Aktivitäten des Jugendclub werden mit Hilfe von sozialen Netzwerken und dem Mitteilungsblatt der Gemeinde auch stets an eine breite Öffentlichkeit und die Kommunalpolitik herangetragen. Denn nur wer das ehrenamtliche Engagement mitbekommt, kann es auch wertschätzen!

NETZWERKEN

Bei der Frage nach dem Kontakt zu anderen Jugendtreffs in den umliegenden Dörfern, betonen die Jugendlichen, dass ihnen dieser wichtig ist und vor allem zu Anfang sehr hilfreich war, denn als neugegründeter Jugendclub hat man keinen alten Vorstand oder Ehemalige, die einem erklären wie gewisse Sachen laufen. Wenn solche Mentoren nicht greifbar sind, können routinierte Leute aus dem Club im Nachbardorf oft auch kostbare Tipps liefern.
Letztlich sind die Ommersheimer aber auch einfach ein wertvoller Teil ihrer Dorfgemeinschaft. Sie engagieren sich mit viel Herzblut bei Festen und in anderen Vereinen und unterhalten enge Beziehungen zu den Bürgern und politischen Entscheidungsträgern vor Ort. Solche direkte persönliche und sogar freundschaftliche Kontakte sind auf jeden Fall einer der wichtigsten Faktoren für die Erfolgsgeschichte Jugendclub Ommersheim.