Seit knapp einem Jahr setzen sich die Jugendlichen in Uchtelfangen für die Weiterführung des Jugendzentrums ein, dessen ehemaliges Gebäude verkauft wurde. Sie akquirierten Spendenmittel, schlugen innovative Lösungen vor und traten für ihre Interessen bei der Politik ein. Bei soviel Hartnäckigkeit bleibt auch der Erfolg nicht aus. Im September wurden im Rahmen einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung die Weichen Richtung Jugendzentrum gestellt. Dieser Meilenstein musste aber erst mal bewältigt werden, denn die Anwohner an dem geplanten Juz-Standort hatten bereits Bedenken angemeldet. Und so kam es zu der Versammlung, bei der unter der Moderation vom Bürgermeister Dr. Armin König, die Argumente für ein Jugendzentrum vorgebracht und die Bedenken der Anwohner diskutiert wurden. Ein beindruckendes Beispiel einer partizipativen Politikkultur in der Gemeinde, die durchaus als Vorbild dienen kann.

Neben vielen Anwohnern, Politikern aus dem Orts- und Gemeinderat und dem Jugendbüro Illingen waren auch zahlreiche Jugendliche und wir von juz-united vor Ort. Zunächst machte Bürgermeister Dr. Armin König in seiner Ansprache noch einmal deutlich, dass die Gemeinde Illingen bei Bauvorhaben und Projekten, die Kinder und Jugendliche betreffen immer auf Partizipation setzt und sämtliche Interessen und Bedürfnisse von Anfang an berücksichtigt. Der Vorstand des Jugendzentrums hatte eine tolle Präsentation (41 Folien!) vorbereitet, in der sie Argumente für ein Jugendzentrum vortrugen und deutlich machten, wieso ein Jugendzentrum für die Gemeinde und letzten Endes auch für die Jugendlichen wichtig ist und hinter dem „offenen Raum“ ein echtes Konzept steckt.

Sie informierten alle Anwohner über die anfallende Aufgabe in einem Jugendzentrum, gingen auf die positiven Faktoren des Standortes ein und informierten über ihre Jugendleiterausbildung. Ein wichtiger Punkt ist vor allem der, dass Jugendliche nicht wahlberechtigt sind und Erwachsene für sie Entscheidungen treffen. Dennoch haben Jugendliche laut Gesetz ein Recht auf Mitbestimmung, wenn es um Angebote der Jugendarbeit geht. Dieses Recht forderten sich die Jugendlichen noch einmal ein und auch das Verständnis dafür, dass Jugendliche einen freiRaum brauchen. 

Im Anschluss ging es mit den Anwohnern in einen engagierten Austausch. Gemeinsam einigte man sich auf gegenseitige Rücksichtnahme, den Austausch von Kontaktdaten und das gemeinsame Ziel das Jugendzentrum auf den Weg zu bringen. Am Ende steht das Verständnis der Anwohner dafür, dass die Jugend einen Raum in Uchtelfangen braucht und es am Wochenende auch mal lauter werden kann. Aber so viel Verständnis die Anwohner den Jugendlichen in ihrer Sache entgegenbringen, erwarten sie von den Jugendlichen bei ihren Anliegen wieder zurück.

Beschlossen wurden regelmäßige Treffen, bei denen Beschwerden vorgetragen und diskutiert werden. 

Am Ende kommentierte Bürgermeister Dr. Armin König den gelungenen Austausch: 

„So funktioniert Demokratie egal ob im Großen oder im Kleinen. Wir sind für Offenheit und Transparenz“.